Institut für Kreativität und Pädagogik, Marielle Seitz - München

Christoph Bergmann

„Die Kunst ist das Ideal des Handwerks.
Das Produkt jedes Handwerks ist etwas Greifbares – ein Gegenstand.
Das Produkt der Kunst ist ein höherer Gegenstand, ein Gegenstand, der in sich ein Ideal birgt, das heißt etwas, das noch außer der Hülle existiert.
Der Mensch ist ein Werk der Kunst.“ (El Lissitzky)

Christoph Bergmann hat an der Münchner Kunstakademie bei Prof. Eduardo Paolozzi studiert und kann auf eine Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland verweisen. Mehrere seiner Arbeiten befinden sich in öffentlichen Sammlungen und Gebäuden. Es sind faszinierende Arbeiten, meist antike Torsi verbunden, ja verschmolzen mit technischen, modernen Formen. Seine Figuren sind Mischwesen, die „moderne Kentauren“ darstellen.

Das Kombinieren von Gegensätzen ist in der Kunst des 20. Jahrhunderts ein wichtiges Stilelement und Christoph Bergmann bekam dazu von Prof. Eduardo Paolozzi viele Anregungen. Unter anderem traf sich Paolozzi häufig mit seinen Studenten in der Münchner Glyptothek, um dort zu zeichnen.Durch dieses genaue Beobachten und Skizzieren schulte Christoph Bergmann seinen Blick für die Harmonie und den gesetzmäßigen Aufbau der antiken Körper.

Ich hatte das Glück, das eine oder andere Mal Christoph Bergmann in seinem Atelier besuchen zu können. Schon beim Prozess des Entstehens spürt man die Ruhe und Schönheit dieser Gestalten. Christoph Bergmann führt alle Arbeiten selbst durch, bis jedes Detail seinen Vorstellungen entspricht. Die polierten Aluminiumskulpturen haben eine faszinierende sinnlich-haptische Ausstrahlung. Man würde sie am liebsten berühren und gleichzeitig wird man sehr nachdenklich bei der Betrachtung dieser Mischwesen.

Die Titel seiner Skulpturen sind z. B. „Oppenheimer“ (ein männlicher Torso, dessen Basis eine Bombe ist) oder „Venus“ (ein weiblicher Torso auf einer Rakete, die allein durch ihre Größe das mächtige Zerstörungspotential ausdrückt).

Eine weitere antike Venusdarstellung (Venus von Milo) hat Christoph Bergmann mit einer Doppelhelix der DNA verbunden. In seinen geheimnisvollen Figuren drückt Christoph Bergmann Faszination und Gefährlichkeit des technischen und wissenschaftlichen Fortschritts aus.

Die Aluminium-Skulpturen von Christoph Bergmann sind im wörtlichen Sinn einmalig. Es sind Unikate, von denen es keine Abformungen oder Abgüsse gibt.

Sie rücken ins Bewusstsein, dass jeder einzelne von uns etwas Einmaliges im Leben darstellt und auch, dass in jedem von uns etwas Gegensätzliches wirkt und versöhnt werden will.

www.christoph-bergmann.de